Festival

Southside Festival 2018 – Wir waren dabei!

Man möchte es kaum glauben, aber wir haben das Southside Festival 2018 tatsächlich unbeschadet überstanden! Keine Zwischenfälle bei der Anreise, keine gesundheitlichen Tiefschläge und keine erwähnenswerten Vorkommnisse vor und während des Festivals! Schade, da ich von den Johannitern sicher schon mit dem roten Teppich und einer vollen Ladung Konfetti in Empfang genommen worden wäre! In diesem Jahr durften wir uns zur Abwechslung aber ausnahmslos über die positiven Dinge des Lebens freuen – und das bei frostigen 6 Grad Top-Temperatur in der Nacht! Für unsere Verhältnisse schon fast etwas ereignislos und profan. Lediglich die körperlichen und optischen Alterserscheinungen, sowie die eingekauften VIPs, machten uns ab und an etwas zu schaffen. Ich würde behaupten es war ein gelungenes Zusammenspiel zweier Komponenten: Dem Erbarmen von Petrus und meiner unausgesprochen guten Vorbereitung! In weiser Voraussicht hatte ich nicht nur – wie gewohnt – Zelt und Schlafsäcke, sondern auch zwei flauschige Decken, dicke Schals und eine Bettgarnitur mit in’s Auto gepackt. Ich erinnere an das altbekannte Sprichwort: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete! Die mussten wir in diesem Jahr für unsere Unterkunft aber gar nicht zahlen. Als Presse durften wir unser Eigenheim wieder einmal auf dem VIP-, Gastro- und Presse-Zeltplatz aufschlagen – directly hinter der Red Stage. Eine Tatsache, um die wir, bei dem wechselhaften Wetter, durchaus dankbar waren. So konnten wir das Festivalgelände, nur kurze Zeit nach unserer Ankunft, noch unbetreten und jungfräulich in Augenschein nehmen.

SOUTHSIDE FESTIVAL 2018 TAG 1 – TREFFEN MIT KRAFTKLUB


#LIVEGOAL DES TAGES: DIE JUNGS VON KRAFTKLUB GETROFFEN
#LINEUPGOALS: DRANGSAL, NOFX, KRAFTKLUB, ARCTIC MONKEYS, EGOTRONIC
#FOODGOALS: HANDBROT, LANGOS, KÄSESPÄTZLE
#FESTIVALLOOK: JEANSSHORTS, TANKTOP, BIKERBOOTS, LEDERJACKE

An dieser Stelle möchte ich wieder einmal betonen, dass das neumodische Wurfzelt durchaus seine Vorzüge hat! So konnten wir innerhalb weniger Minuten unsere Lustgrotte aufschlagen und das Festivalgelände noch vor 14 Uhr stürmen. Auf der Foodmeile sammelten wir erste Eindrücke und legten, für die kommenden Tage, gedanklich bereits eine Speisekarte an. Es folgte unser erster Act des Southside Festivals – Drangsal. Wie gewohnt platzierten wir uns im rechten, vorderen Bereich der Bühne und lauschten dem Gesang von Max Gruber. Im Übrigen quasi mein Nachbar, da ursprünglich aus Kandel – einem Ort in der Pfalz – in dem ich früher immer Äpfel pflücken war! Direkte Nachbarn waren zu diesem Zeitpunkt allerdings Kraftklub. Till Kummer und Steffen Thiede hatten bereits vor uns aufgeschlagen. Eine Tatsache, die uns leicht aus dem Konzept und dem ursprünglich angedachten Zeitplan brachte. Mit 32 wird man ja wohl noch mal zum Groupie mutieren dürfen! Verrückt, aber im Nachhinein würde ich mein Verhalten als nachweislich gelassen einstufen. Von Tatjana konnte man das eher nicht behaupten! Noch nie hatte ich ein solches Nervenbündel vor mir stehen und so lernte ich meine potenzielle Lebensgefährtin von einer – mir bis dato – vollkommen unbekannten Seite kennen! Süß ist sie, wenn sie sich mit vollem Herzeinsatz freut! Nachdem ich sie beruhigt und ihr ein frisches Bier in die Hand gedrückt hatte, konnte es auch schon weitergehen. NOFX coming soon. Ab in den ersten Wellenbrecher, um das Spektakel aus nächster Nähe sehen zu können! Eine Band, mit einem Ursprung vor meiner Zeit und einem Frontman mit provokativem und zugleich modebewusstem Auftreten. Wer kann der kann! Es war ein wahres Fest Fat Mike auf der Bühne zu verfolgen … bis ich neben uns eine hellblonde Haarpracht erspähte. Felix in da House – oder eben auf dem Weg in den Backstage-Bereich. Es folgte ein hysterischer “Renn”-Aufschrei in Richtung Tatjana und ein beherzter Griff zum Smartphone. Nur wenige Sekunden später hielt Felix mein Handy in der Hand und tätowierte “Klück mit K” auf unser Herz! Eine knappe halbe Stunde später hüpften wir zu “Randale” auf und ab. Wieder einmal ein großartiger Auftritt! Nicht viele Bands schaffen es, unter den Besuchern eines Festivals, eine solche Stimmung zu erzeugen! Ein durchaus gelungener Auftakt, der durch das zufällige Aufeinandertreffen mit Samy und Andy, bei Egotronic und Moonbootica, vollendet wurde! Das Zelt rief – um 4 Uhr morgens!

SOUTHSIDE FESTIVAL 2018 TAG 2 – ZU MÜDE FÜR MARTERIA


#LIVEGOAL DES TAGES: DIE ERSTE NACHT BEI 5 GRAD ÜBERLEBT
#LINEUPGOALS: DONOTS, WANDA, OFFSPRING, BROILERS, BILLY TALENT, MARTERIA
#FOODGOALS: GNOCCI, LANGOS, POMMES PERVERS
#FESTIVALLOOK: LONGSHIRT, ZIPPER, OVERSIZED JEANSJACKE, BIKERBOOTS, BEANIE

Tag 2 startete mit einer hektischen Suche nach den rettenden und zugleich abschwellenden Augen-Pads des Drogeriemarkts unseres Vertrauens! Es folgte der verzweifelte Versuch einer Notfall-Dusche … vergeblich! Wieder einmal hatte uns ein Festival, nach bereits einem Tag, in die Knie gezwungen. Wir kämpften mit Augenringen, Halsschmerzen und Kaffeeentzug. So dauerte es ein paar Stunden länger, bis wir uns einsatzbereit auf dem Gelände präsentierten. Bei strahlend blauem Himmel und molligen 24 Grad sichteten wir, zum ersten Mal in diesem Jahr, das Terrain unserer direkten Nachbarn – der Bewohner des General Campings. Wer sich hier über einen kurzen Fussmarsch zum Festivalgelände freuen durfte, hatte seinem Auto bereits, für mehrer Tage, den Rücken gekehrt. Bei der Weitläufigkeit des Camping-Areals ein Ding der Unmöglichkeit beides im Auge zu behalten! Ich würde behaupten, dass ein Großteil der Besucher sein Auto aber eh nicht mehr gefunden hätte! Was auf dem Zeltplatz sonst noch schwer zu finden war? Niveau und Anstand! Gut, das ist auf Festivals wirklich nichts Neues, aber man hat das Gefühl es geht jedes Jahr noch ein bisschen mehr den Bach runter! Sicher gibt es Menschen, denen beim liegen gebliebenen Pfand das Herz aufgegangen wäre und trotz allem schüttel ich, bei so viel nicht vorhandener Wertschätzung, den Kopf. Auf 5 laufenden Metern konnte man an die 40 Dosen aufsammeln. Verkrüppelt und nicht imstande ihnen ein Recycling zu verpassen. Dazwischen saßen aufgestylte Mädels im Dreck. So konnten auch die Maden mal im Glitzer baden. An dieser Stelle appelliere ich wirklich an den gesunden Menschenverstand!!! Dabei möchte ich nicht, wie alle anderen, mit “Viva Con Aqua” und “Nazis raus” um die Ecke kommen, sondern mit ein bisschen Respekt gegenüber unserer Natur! Ihr seid nicht cool, wenn ihr euren Zetplatz wie eine Müllhalde hinterlasst, ihr seid primitiv! Früher oder später wird uns euer Verhalten die geliebten Festivals kosten, weil sich der ganze Aufwand, bei den hohen Entsorgungs- und Aufräumkosten, nicht mehr lohnt! Ihr vergesst nämlich immer eines: Wir dürfen nur auf Festivals sein, weil es uns die anliegenden Städte erlauben! Aber widmen wir uns stattdessen lieber den schöneren Dingen im Leben – CHVRCHES, Donotos, Feine Sahne Fischfilet, Wanda, Offspring und dem Essen! Geheimtipp am Rande: die Gnocchi waren mit 8 Euro zwar teuer, dafür aber auch unfassbar gelungen! Vor allem in Kombination mit Trüffel ein kleines Gorumet-Essen. So kamen wir, gut gestärkt, am Platzhirsch an und feierten das alljährliche Wiedersehen mit den Jungs! Zur großen Freude konnte ich mich in diesem Jahr aber auch über ein weiteres Zusammentreffen freuen. Vor knapp einem Jahr durfte ich Nik, den Geschäftsführer von Nik Huber Guitars, während meines Urlaubs auf Zypern kennenlernen. Damals mit eigener Band vor Ort, aber bereits Ausstatter der Foo Fighters und Biffy Clyro in Sachen Gitarren! In diesem Jahr auch zu Besuch beim Southside Festival und somit eine gern gesehene Begegnung. Neben alten Bekannten fieberte ich Samstag aber vor allem den Broilers entgegen. Eine Band, die ich mir immer wieder gern live anschaue und vor der Stage für ordentlich Stimmung sorgt. Die Stunden vergingen und das Festivalwochenende holte uns langsam aber sicher ein! Eisige Temperaturen und lange Nächte zollten ihrer Sache Tribut und so standen wir, nach Billy Talent, vor der alles entscheidenden Frage: Zähne zusammenbeissen oder Powernap? Wir entschieden uns für letzteres. Nach einer halben Stunde Schlaf im Auto, fiel es uns tatsächlich schwer, den für mich 11. Auftritt von Marten anzutreten. Kurzzeitig zogen wir es sogar in Erwägung unsere Schlafphase mit Plüschdecke und Isomatte, im Zelt fortzuführen, entschieden uns kurzerhand aber dagegen. Welch großartiger Paukenschlag! Der wohl beste Auftritt von Marteria, den ich je gesehen habe! Was war das für eine weltklasse Stimmung und wie verrückt war es, dass wir es doch noch in den ersten Wellenbrecher geschafft haben! Wie sehr hätten wir es bereut, wenn wir da nicht dabei gewesen wären?!

SOUTHSIDE FESTIVAL 2018 TAG 3 – ZEITREISE MIT DEN PARCELS


#LIVEGOAL DES TAGES: KEINEN ALKOHOL GETRUNKEN
#LINEUPGOALS: ROMANO, PARCELS, BEGINNER, BIFFY CLYRO, JUSTICE, THE PRODIGY
#FOODGOALS: CHEESEBURGER, FRITTIERTE CHAMPIGNONS, HANDBROT
#FESTIVALLOOK: OVERSIZED PULLI, SKINNYJEANS, BIKERBOOTS, BAKER BOY

Tag 3 des Southside-Festivals startete wie gewohnt. Wieder einmal stellte ich mir schockiert die Frage, wie bescheiden man nach einer Nacht im Zelt eigentlich aussehen kann! In diesem Fall würde ich das allerdings auf unsere stark alkoholisierten VIP-Nachbarn schieben, die gegen 6 Uhr morgens ein Live-Konzert auf dem Zeltplatz gaben. Gleich fünf mal durften wir uns über eine Zugabe von “10 nackte Friseusen” freuen. Toll, toll, toll! Ich rettete mich in die schützende Duschkabine und versorgte meinen Körper mit einem kleinen Wellnessprogramm.  Ein schneller Kaffee im Pressezelt und dann konnte es auch schon losgehen. Romano verteilte seinen Fans bereits Klapse auf den Po, als wir vor der Blue Stage eintrafen. Ein lässiger und bodenständiger Typ mit sehr charmanten Songtexten. Letzteres ließ bei der folgenden Band, für unseren Geschmack, stark zu wünschen übrig. Verrückt, aber ich schien dem sehr kleinen Besucheranteil anzugehören, der mit Fotze, Hurensohn und Schwanz nicht ganz so viel anfangen konnte! Das kann in meinen Augen auch nicht mit Feminismus und politischer Motivation gerechtfertigt werden. Wir ließen die Menschenmasse bei SXTN zurück und widmeten uns der wohl schönsten Gute-Laune-Musik des Southside Festivals –  den Parcels! Bei dem großartigen Mix aus Disco-Funk und Electro-Pop fühlten wir uns glatt ein wenig in die 70er Jahre zurückversetzt. Voller Glücksgefühle machten wir uns, nach dem Konzert, auf zum Platzhirsch. Frei nach dem Motto “Wer nicht sucht, der findet”, liefen wir wieder einmal Andy in die Arme und hatten unsere Crew innerhalb weniger Minuten beisammen. Gemeinsam machten wir uns auf Richtung Beginner. Ein Hoch auf die alten Zeiten! Es ist traumhaft schön, dass meine 90er Jahre Jungs wieder am Start sind und guter, deutscher Hip Hop einen neuen Aufschwung erlebt. Eizi Eiz rockt den Scheiss eben immer noch! Das ließ auch die schlechte Akkustik nebensächlich werden. Trotz allem störend, dass der Sound der Bühne, auf unserem Platz, von der White Stage zurückhallte. Das sollte im nächsten Jahr dringend verbessert werden. Wir zogen weiter zur Green Stage, wo sich Biffy Clyro gewohnt stilbewusst präsentierte. An dieser Stelle muss ich meine Aussage von Rock im Park revidieren. Jared Leto ist nicht der einzige Mann, der in einer Tunika heiss aussieht. Auch Simon Neil kann sich in männer-untypischen Teilen durchaus sehen lassen, was er mit roter Hose und dazu passendem Kimono unter Beweis stellte. Die Jungs machten aber nicht nur optisch, sondern auch musikalisch wieder einiges her. Eine weltklasse Band, die den Hype der vergangenen Jahre durchaus verdient hat. Für das große Finale im Anschluss mobilisierten wir nochmal unsere letzten Kräfte und schwangen die alten Knochen in den ersten Wellenbrecher. Ein letztes Mal zusammen durchdrehen – mit Prodigy ein Leichtes! Lediglich beim aufgeforderten “Hinsetzen” musste ich kapitulieren. Die altbekannten Wassereinlagerungen in den Knien schränkten meine körperliche Elastizität deutlich ein. Man wird eben nicht jünger! Ein Problem mit dem Frontman Keith Flint scheinbar nicht zu kämpfen hatte! Fast 90 Minuten sprang er energiegeladen über die Bühne und heizte die Menge an. A propos Bühne … die konnte an diesem Wochenende von wirklich keiner anderen Band getoppt werden. Wieder mal ein großartiger Aufbau und ein wahres Feuerwerk an Lichteffekten. Prodigy verstehen ihr Handwerk eben und schaffen es, mit der passenden Kulisse, jedes Mal auf’s Neue, ihrer Musik noch mehr Audruck zu verleihen. Ein fulminantes Finale, wenn auch ohne abschließende Pyrotechnik. Vielen Dank für ein weiteres Southside-Festival ohne Regen und drei wundervolle Festival-Tage in Neuhausen ob Eck. Ich begebe mich dann jetzt mal in die Detox-Phase … bis zum Melt!

AUF HD UMSTELLEN!!!

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