In manchen Fällen mag es schön sein, wenn aus einer Freundschaft Liebe entsteht. Besteht das Ganze aber auf einer einseitigen Basis, führt es meist zum Chaos. Eine enge Freundschaft zwischen Mann und Frau funktioniert nur selten dauerhaft. Während man beim Partner oftmals Rücksicht gibt, legt man beim besten Freund die Karten offen auf den Tisch. Hier offenbart man all seine Gefühle, redet ganz offen über Sex und wendet sein Inneres komplett nach Außen. Ist man Single, weiß der Andere zu jeder Zeit was man gerade für Dummheiten treibt, was man sich wünscht und welche Sorgen man hat. Man vertraut blind und weiß, dass man für sein Tun nicht verurteilt wird. Diese Basis führt früher oder später meist dazu, dass man so gut wie alles über den anderen weiß. Und auch wenn man nicht alles davon gut heisst, schätzt man die Person so wie sie ist. Gleichzeitig ist es auch für das Gegenüber ein schönes Gefühl genau so angenommen zu werden wie man ist. Das ist der gefährlichste Punkt einer Freundschaft, denn am Ende hat man das vor sich sitzen, wonach man schon so lange gesucht hat. Nun schleicht sich der Gedanke ein, dass die Basis nicht besser sein könnte! Der Andere weiß genau wie man tickt, wie man einen glücklich macht und wie man ihm in schlechten Zeiten zur Seite steht. Er weiß was einem beim Sex gefällt, was einem in einer Beziehung wichtig ist und welche Erfahrungen in der Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen haben. Zusätzlich hat man in der gemeinsamen Zeit unglaublich viel erlebt. Tatsächlich eine Grundlage, die vom Prinzip her perfekt zu sein scheint. Und dann passiert es ganz schnell und kann alles zerstören!
ALLES SCHEINT SO PERFEKT
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EINE BEZIEHUNG TICKT EBEN ANDERS ALS EINE FREUNDSCHAFT
Wieso es alles zerstören kann? Zum einen muss man ganz klar sehen, dass man mit gewissen Dingen als Partner eben doch nicht klarkommen würde. Einen besten Freund oder eine beste Freundin interessiert es nur bedingt mit wie vielen Männern oder Frauen Du im Bett warst. Würde man das aber noch genauso locker sehen, wenn es sich dabei um den Partner handelt?! Bei Macken verhält es sich ähnlich. Worüber man bei einer Freundschaft noch witzelt, wird bei einer Beziehung schnell zum Streitpunkt. Partnerschaft und Freundschaft sind eben zwei verschiedene Dinge. Das soll nicht heissen, dass ein Partner nicht gleichzeitig auch ein Freund sein kann, nur die Basis ist einfach eine andere. Aber das ist nicht der einzige Grund. Oftmals fehlen auf einer Seite schlichtweg die Gefühle. Wobei … es sind nicht einmal die fehlenden Gefühle. In meinem Fall waren diese durchaus vorhanden, aber eben auch hier auf einer anderen Basis. Bei einer wirklich engen Freundschaft fühlt man sich wohl im Arm des anderen, man könnte schreien vor Glück, wenn man denjenigen nach langer Zeit wieder sieht und man könnte heulen, wenn man ihn für längere Zeit verlassen muss. Es sind also sehr wohl tiefe Gefühle vorhanden, aber eben andere … die für eine Beziehung nicht ausreichen. Es funkt einfach nicht. Liebe ist da, aber eben nur auf freundschaftlicher Ebene. Genau an dieser Stelle beginnt der Zerstörungsprozess. Offenbart einem das Gegenüber eine Liebe, die man nicht erwidern kann, hat die Freundschaft ihren ersten Knacks. Man selbst weiß nicht mehr wie man sich zukünftig verhalten soll. Man zieht sich zurück, überlegt zwei Mal ob man den anderen nun in den Arm nehmen soll und behält Dinge für sich, die man zuvor mitgeteilt hätte. Man möchte den anderen nicht verletzen und Schadensbegrenzung betreiben. Gleichzeitig kämpft das Gegenüber mit sich selbst. Ist es besser so zu tun als wäre nichts gewesen oder soll man versuchen den anderen von sich zu überzeugen? Oftmals schwankt man zwischen beiden Optionen und macht das Ganze somit nur noch viel schlimmer.
WENN FREUNDSCHAFT AUS LIEBE ZERSTÖRT WIRD
Eine Zeit lang fühlt man sich wie in einem Hamsterrad. Eigentlich möchte keiner den anderen verlieren, kann ihm aber auch nicht das geben, was er sich wünscht. Stattdessen tut man sich gegenseitig weh und macht sich das Leben schwer. Eine furchtbare Situation, in der man sich wünscht man könnte die Zeit zurückdrehen. Am Ende muss man traurigerweise einsehen, dass man loslassen muss. Ich kann nicht sagen was härter ist … einen so engen Freund oder eine Liebe zu verlieren. Womöglich hält jeder das Eigene für bedauernswerter. Trotz allem möchte man in beiden Situationen eine Sache am wenigsten: dem anderen weh tun. Klingt verrückt, da bei einem Kontaktabbruch im ersten Moment keiner etwas gewonnen hat, aber nur die Zeit kann Wunden heilen! Eine Hoffnung, die ich nicht aufgebe! Und trotzdem muss ich akzeptieren, wenn man sich selbst schützen möchte. Wenn jedes Wiedersehen mit Wehmut statt mit Freude verbunden ist und einen immer wieder in das tiefe Loch stürzt, aus dem man gerade wieder herausgeklettert war. Auch mir tut es weh – sehr sogar, aber in diesem Zustand würde es sowieso nie mehr werden wie es war. Die Zeit ist also alles was bleibt!
1 Comment
Meine Liebe,
ein wirklich ganz toller Post! Es hat richtig gut getan, ihn zu lesen. Ich bin in einer ähnlichen Situation und ich mus gestehen, wir gehen getrennte Wege und ich versuche es so gut es geht aus meinem Kopf zu streichen. Das ständige Nachdenken hilft nicht und man dreht sich nur im Kreis. Ob Zeit helfen wird, glaube ich in meinem Fall nicht, aber wer weiß, vielleicht ja doch!
xo Rebecca
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