Festival

Festival: Rock im Park 2018 – Wir waren dabei!

Dass ich Freitag Abend bei Rock im Park mit den Foo Fighters ‘The sky is a neighborhood’ singe, hätte ich Donnerstag Morgen nicht einmal zu träumen gewagt! Zu diesem Zeitpunkt brachte ich meine Kaffeetasse nämlich vierbeinig zur Spülmaschine. Verrückt, aber das war ausnahmsweise mal nicht auf einen überdurchschnittlichen Alkoholkonsum zurückzuführen! Vielmehr war es ein Mückenstich, der mich tagelang außer Gefecht gesetzt hat und meinen Fuss überdimensional anschwellen ließ. So saß ich Mittwoch Abend, nach der Arbeit, im Sinsheimer Krankenhaus und ließ mich, neben einem dicken Verband, mit der Szenedroge Antibiotika versorgen. Dem Gedanke, dass das Festival wegen meines Elefantenfußes in’s Wasser fallen könnte, schenkte ich keinerlei Beachtung und präsentierte mich gewohnt optimistisch. Einer klitzekleinen Problematik musste ich trotzdem in’s Auge schauen: Wie verdammt würde ich es schaffen nach Nürnberg zu kommen?! Über Instagram erreichten mich hilfreiche Tipps für Hausmittelchen zur schnelleren Genesung. Essigwickel, Kühlakkus, Zwiebeln … ich versuchte alles … gleichzeitig! Viel zu lange hatte ich mich auf das Festival-Wochenende in der Heimat meiner potenziellen Lebensgefährtin gefreut. Von den überteuerten 245 Euro für das Festivalticket möchte ich erst gar nicht reden. Was blieb mir also anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeissen und auf die Autobahn Richtung Nürnberg aufzufahren?!

ROCK IM PARK 2018 – ANREISE MIT HINDERNISSEN

Zwei Stunden, fünf Unwetter und drei Unfälle (ohne Eigenbeteiligung) später, humpelte ich, um kurz vor Mitternacht, zum hell erleuchteten Haus von Familie Bratwurst. Kaum jemand hatte daran geglaubt, dass ich hier jemals lebend ankommen würde! Zur Feier des Tages gab es das erste Festivalbier und eine herzliche Umarmung der Schwiegermama. Dann ließ ich mich auch schon erschöpft in’s luxuriöse Luftbett fallen und träumte von der anstehenden Hochzeit mit Jared Leto. Die Kirchenglocken verwandelten sich in ein Weckerklingeln und rissen mich aus dem Schlaf. Höchste Zeit Grundlagen zu schaffen! Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde der Kaffee durch die erste Weinschorle ersetzt. Es folgte der alt bekannte Badezimmer-Wahnsinn mit anschließendem Runway im Hausflur. Super fancy Festivaloutfits – check! Ein paar Stunden später feierte ich, bei strahlendem Sonnenschein, das erste Bier mit den Jungs und unsere 1-jährige Festivalfreundschaft! Der Vorteil daran, wenn man bei Rock im Park einen Stammplatz hat! Nach einem gelungenen Auftakt mit Good Charlotte und Rise Against, stürmte ich mit dem Bratwurstmadl die Front Row der Zeppelin Stage. Dave Grohl und Taylor Hawkins sollte man definitiv mal näher betrachten!

FOO FIGHTERS & POLIZEIGEWAHRSAM BEI ROCK IM PARK

Mein Traum die Foo Fighters einmal live zu sehen, ging bereits vergangenes Jahr beim Lollapalooza Festival Berlin in Erfüllung. Ihr Auftritt bei Rock im Park konnte meine persönliche Premiere aber trotzdem nochmal toppen und löste wieder mal ein wahres Feuerwerk an Glücksgefühlen aus! Allein dafür hatte es sich gelohnt meinen Klumpfuß in die derben Bikerboots zu quetschen! Ein Highlight, das an diesem Abend nicht mehr zu überbieten war und so statteten wir den Gorillaz nur noch einen kurzen Handbrot-Besuch ab. Danach noch ein schneller Rave mit den Jungs in der Food-Meile und ein Absacker-Bier mit neuen Bekannten auf dem Zeltplatz. Mit Wegbier bepackt, machten wir uns auf Richtung Hotel Bratwurst. Das Taxi ließ nicht lange auf sich warten. Voller Euphorie warf Tatjana die Hände in die Luft, bis sich der heranrollende Mercedes als Fuhrpark der Kriminalpolizei zu erkennen gab. Leicht eingeschüchtert stolperte Tatjana auf das sich öffnende Fahrerfenster zu und besorgte uns, mit ihrem allseits bekannten Charme, eine Mitfahrgelegenheit der besonderen Art! Oli (28) und Oli (32) rechneten uns nicht nur das Bier in gefürchtete Promille-Werte um, sie brachten uns auch wohl behütet Nachhause. Thanks a lot!

MEIN ERSTES MAL 30 SECONDS TO MARS & MARYLIN MANSON

Rock im Park Tag 2 startete mit einem leichten Anflug von Kater! Mit einer Konterschorle und deftigen Frühstück wurde der aber recht schnell in die Knie gezwungen. Den Rest mussten Make-Up und fünf Kilo Glitzer retten! Der schönste Auftritt in Casper’s Front Row war uns also sicher! Ein Mann, auf den einfach immer Verlass ist! Mit gewohnter Souveränität und Fannähe hüpfte er sich energiegeladen in unsere Herzen. Vorsicht – Ansteckungsgefahr! Und so streckten wir, knapp 90 Minuten später, schweißgebadet die Mittelfinger hoch und stimmten den letzten Song ein. Zu Jambalaya wurde dann in guter alter Manier nochmal so richtig eskaliert. Um einer vorzeitigen Dehydrierung entgegenzuwirken, wurde vor 30 Seconds to Mars noch ein kurzer Stopp an der allseits beliebten Wasserstelle eingelegt. Während des gesamten Festivals, konnte man hier seine Becher kostenfrei mit Trinkwasser auffüllen. Womöglich wurde der durchschnittliche Wasserkonsum aber auch einfach auf den Ticketpreis aufgeschlagen. So oder so eine feine Sache! A propos Wasser … mit dem Einstimmen des Songs ‘Walk on water’ machte mich Jared Leto an diesem Abend zum glücklichsten Festivaljunkie der Welt. Generell war er sehr darauf bedacht, seinen Fans einen unvergesslichen Auftritt zu schenken. So ließ er nicht nur Pikachu, ein Einhorn und eine Banane, sondern auch die gesamte Front Row auf die Bühne. So richtig bekamen wir davon aber eigentlich gar nichts mit. Unsere Aufmerkamkeit galt vielmehr Jared selbst. In seinen roten Hosen und der farblich passenden Tunika hätte er nicht heisser aussehen können! Davon konnten auch die 50 überdimensionalen Luftballons und der anschließende Konfettiregen nicht ablenken. Konzertpremiere durfte ich neben 30 Seconds to Mars aber auch mit Marylin Manson feiern. Hier verweilten wir zwar nur für ein schnelles Bier, einen Besuch war es aber allemal wert. Abschließend wieder ein schneller Rave mit den Jungs, bevor wir mit einem letzten Bier auf dem Balkon der Casa Bratwurst versackten.

ROCK IM PARK TAG 3 – ICH BIN ZU ALT FÜR DEN SCHEISS!

Der Morgen danach startete mit Nesselsucht und schweren Beinen. Vollkommen ausgelaugt hingen wir über dem Frühstückstisch und präsentierten uns mal so richtig natural – mit tiefen Augenringen. Da hilft nur eins! Weinschorle. Mama Bratwurst war sich dessen bewusst und versorgte uns, während der kosmetischen Erste-Hilfe-Behandlung, mit ausreichend Stoff. Ein letztes Mal quälten wir unsere alten Knochen Richtung Festivalgelände. Der erste Act des Tages wurde gleichzeitig auch meine persönliche Neuentdeckung von Rock im Park 2018. Die Alternative-Metal-Band ‘Nothing More’ aus Texas haute nicht nur das Bratwurstmadl und mich, sondern auch die Jungs, aus den Latschen. Jonny Hawkins – sowohl stimmlich, als auch optisch ein Volltreffer. Um der Band den nötigen Respekt zu zollen, wurde im Anschluss direkt ein Merch-Zipper gekauft. Weiter mit Black Stone Cherry und Beth Ditto – zwei großartige Stimmen! Das alles bei flauschigen 27 Grad in der Sonne. Entgegen aller Erwartungen und Wettervorhersagen, meinte es Petrus dieses Jahr wieder einmal gut mit uns! Generell eine geile Sache, nicht aber, wenn man von Heuschnupfen geplagt ist! Die trockene Luft und die blühenden Bäume, auf dem überdurchschnittlich stark verdreckten Campingplatz, machten mir schwer zu schaffen. Zeit sich ein wenig zu erholen. Bewaffnet mit zwei Bier, versanken wir in den Campingstühlen der Chillout-Area des Lidl-Rockshops. Energie tanken für die letzte große Aktion des Tages: Lars finden! Bereits zwei Tage hatten wir damit verbracht, uns mithilfe von Live-Standorten zu tracken. Vergeblich. Manchmal ist die neumoderne Technik eben doch nicht alltagstauglich. Schon gar nicht nach fünf Bier! Dann muss man auf altbewährte Methoden zurückgreifen! “Bei Bullet for my Valentine am Becks Stand links vom ersten Wellenbrecher”. Und siehe da … er ward gefunden! Somit waren meine To Do’s abgehackt und ich konnte die letzten Auftritte von Rock im Park 2018 vollkommen tiefenentspannt angehen. Sowohl Muse, als auch Parkway Drive sorgten für ein fulminantes Finale unseres Festival-Auftaktes und ließen uns das Festivalgelände zerstört, aber glücklich, verlassen. In diesem Sinne ein großes Dankeschön an Petrus, Mama Bratwurst und alle, die das Wochenende so unvergesslich gemacht haben! Es war großartig, aber lange kann ich das nicht mehr mitmachen. Ich bin einfach zu alt für den Scheiss! Ich erhol mich jetzt … bis zum Southside …

Previous Post Next Post

You Might Also Like

2 Comments

  • Reply Nummer Neun 16. Juni 2018 at 23:20

    Du nimmst auch alles mit was geht 🙂

    Dieses Jahr wieder Lollapalooza?

  • Reply Torsten 18. Mai 2019 at 05:32

    Hahaaa, wenn ihr Mama Bratwurst nicht gehabt hättet! 😀

    Die 12 Uhr-Bands sind meistens super. Ein Grund, weshalb ich oftmals direkt nach dem Aufstehen und schon wieder zu den Bühnen tingle. Neuentdeckungen. GROSSARTIG!

    Übrigens, schöne Foto-Stripes in diesem Post. 🙂

    Grüße, Torsten …

  • Leave a Reply